Lesetipp Juni 2025

Clare Leslie Hall: Wie Risse in der Erde
Piper 2025, 400 Seiten

Wie Risse in der Erde entfaltet sich über Jahrzehnte und in mehreren Zeitebenen: den flirrenden, nur kurzen Sommer der ersten großen Liebe, das scheinbar idyllische Leben auf einer Farm – und einen erschütternden Showdown vor Gericht.

Im Zentrum steht Beth, die zwischen zwei Männern hin- und hergerissen ist: ihrer Jugendliebe Gabriel und ihrem Ehemann, dem Farmer Frank. Als Gabriel nach mehr als zehn Jahren mit seinem neunjährigen Sohn Leo ins Dorf zurückkehrt, reißen alte Wunden wieder auf. 

Denn Beth hat einst ihren eigenen Sohn durch einen tragischen Unfall verloren – im selben Alter, das Leo jetzt erreicht hat. Mit voller Wucht bricht eine Vergangenheit über sie herein, die sie längst verdrängt glaubte: unterdrückte Gefühle, verdrängte Schuld, unbeantwortete Fragen. Was folgt, ist ein Gefühlschaos, das alle Beteiligten erfasst - und letztendlich zu einem tödlichen Ereignis führt.

Clare Leslie Hall gelingt ein intensives Drama über Liebe und Verlust, über Schuld, Vergebung und die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen – klug komponiert, psychologisch feinfühlig und voller überraschender Wendungen. 

Empfehlenswert für alle, die emotionale Tiefe, starke Figuren und einen Hauch Krimi schätzen: spannend bis zur letzten Seite - lesenswert!