Mai, 2025
Lesetipp Mai 2025
Liz Moore: Der Gott des Waldes
Liz Moore: Der Gott des Waldes
C. H. Beck Verlag 2025, 590 Seiten
Liz Moore entführt die Leser:innen in Der Gott des Waldes in die abgeschiedenen Wälder der Adirondack Mountains – an einen Ort voller Geheimnisse, Spannungen und dunkler Familiengeschichte. Im Zentrum steht das Verschwinden der 13-jährigen Barbara Van Laar im Jahr 1975. Bereits Jahre zuvor ist ihr Bruder Bear im gleichen Sommercamp spurlos verschwunden. Das Camp gehört der wohlhabenden Familie Van Laar, deren Geschichte eng mit dem Ort und seinen Menschen verknüpft ist.
Moore erzählt den Roman auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven – darunter eine engagierte Ermittlerin, eine ehemalige Camp-Angestellte und Mitglieder der Van-Laar-Familie. Mit psychologischer Tiefe und sprachlicher Eleganz deckt sie nach und nach die verborgenen Schichten von Machtmissbrauch, sozialer Ungleichheit und familiären Konflikten auf.
Die Autorin überzeugt mit einem atmosphärischen, ruhigen Stil und einer durchdachten Struktur. Der Roman ist spannungsgeladen, ohne reißerisch zu sein – und bietet zugleich gesellschaftskritische Tiefe.
Der Gott des Waldes ist eine eindrucksvolle, genreübergreifende Mischung aus Kriminalroman, Familiendrama und Gesellschaftsstudie. Wer gerne tiefgründige, spannend erzählte Geschichten liest, wird an diesem Buch viel Freude haben. Sehr zu empfehlen für alle, die sich literarisch fesseln und zugleich zum Nachdenken anregen lassen möchten.
